Dienstag, 13. September 2016

Schmetterlinge


http://www.droemer-knaur.de/buch/8678302/boulder-lovestories-maerchenzauber 
 
 
 
Ich hatte zu Weinen begonnen, ohne es zu merken. Fühlte es sich so an, wenn Schmetterlinge starben? Wie kleine Kristalle, die zersplitterten und deren Splitter sich in meine Haut bohrten. So als wollten sie mich von innen heraus in eine Statue aus Kristallscherben verwandeln.
 
(74.55%, Märchenzauber, Mila Brenner)
 
 
 
 
 
 
Zu meiner Rezension von "Märchenzauber" geht es hier.

Samstag, 30. Juli 2016

Von der Liebe und dem Lachen

Ich nannte ihn Krawatte - Milena Michiko Flašar

Heute begreife ich, dass es unmöglich ist, jemandem nicht zu begegnen. Indem man da ist und atmet, begegnet man der ganzen Welt. Der unsichtbare Faden hat einen vom Augenblick der Geburt an mit dem anderen verbunden. Ihn zu kappen, dazu bedarf es mehr als nur eines Todes, und es nützt nichts, dagegen zu sein.
(S. 12)

Und du? Was treibt dich her? Ich zuckte mit den Schultern. Keine Ahnung? Hm, du bist ja noch jung. Achtzehn? Ich fror ein. Neunzehn? Zwanzig? Unglaublich, so jung. Alles vor sich zu haben. Nichts hinter sich.
(S. 27)

Wie kommt es, dass du so anders bist, fragte ich einmal, wir sassen im Schatten der Kiefer. Yukikos Antwort, ein auswendig gelernter Satz: Weil ich von einem Stern gefallen bin.
(S. 71)

Wir sind unfrei, wir alle. Bloss, dass uns das nicht aus der Verantwortung nimmt. Dass wir trotz unserer Unfreiheit beständig Entscheidungen treffen, für deren Folgen wir haften müssen. Und dass wir daher mit jeder Entscheidung, die wir treffen, noch unfreier werden.
(S. 85)

Wer in einem Lachen nichts anderes als ein Lachen hört, der ist taub, ich sage, tauber noch als taub.
(S. 91)

Schäm dich nur ja nicht dafür, ein Mensch mit Gefühlen zu sein. Egal, was es ist, fühhl es innig und tief. Fühl es noch ein bisschen inniger, fühl es noch ein bisschen tiefer. Fühl es für dich. Fühl es für die anderen. Und dann: Lass es gehen. 
(S. 92) 
Man sagt, ein Lehrer ist unsterblich. Auch wenn er seinen Körper verlässt, lebt das, was er gelehrt hat, im Herzen seiner Schüler weiter.
(S. 126)

Ich denke, Krankheit ist das Festhalten an einer Illusion. Die Einsamkeit, während man daran festhält. Wenn ich sage, ich weiss nicht, ob ich gesund geworden bin, dann will ich sagen, ich weiss nicht, ob das überhaupt möglich ist. Gänzlich frei zu sein.
(S. 129)

Ich streckte die Hand nach dir aus, und vielleicht, das ist meine Antwort auf deine Frage, ist es gerade dieses Ausstrecken, dieses Sich-Hinstrecken zum anderen, welches am dringensten gebraucht wird.
(S. 132)

Sonntag, 15. Mai 2016

Glitzerkram, Zitatesammlung

Glitzerkram„Tante Elviras Familie sieht auf uns herab, weil wir nicht so reich sind wie sie. Wir sehen auf Elviras Familie herab, weil keiner von ihnen einen Funken Allgemeinbildung besitzt. Sandra schämt sich für Norberts Eltern aufgrund ihres Dialekts und für meine Eltern aufgrund ihres Kleidungsstils. Meine Eltern schämen sich für Sandra, weil sie diesen zur Kahlköpfigkeit neigenden Vollpfosten geheiratet hat. Was Norberts Eltern denken, wissen wir nicht, weil keiner von uns ihren Dialekt versteht. Kollektiv sehen wir alle auf Norbert und seinen Bruder hinab, weil sie unsagbar dumm sind. Und Norbert bemitleidet uns, weil die Frauen bei uns arbeiten müssen und sich nicht mit Leib und Seele um den Haushalt kümmern können. Ich glaube, das war’s. Ach nein, da ist ja noch mein Cousin Patrick, der immer Pätrick genannt werden will. Er ist schwul, will das aber nicht zugeben, obwohl es sogar schon die Oma weiß.“

Auszug aus: Mara Winter. „Glitzerkram / Roman.“ iBooks, S. 181


 „Das mit dem Fitnessstudio klappt auch nicht so. Das Problem ist, dass man da immer wieder hingehen müsste, dabei ist einmal doch schon schrecklich genug.“

Auszug aus: Maren Winter. „Glitzerkram / Roman.“ iBooks, S.196

Sonntag, 7. Februar 2016

Stilblüten

In der Schule:
"Er war Englischlehrer. Also war es sehr wahrscheinlich, dass er eine Waffe hatte."   (S. 15)
 
Familie und Co:
"Kurzerhand fuhren meine Eltern ins Adoptionshaus, um mir eine Schwester zu besorgen."   (S. 23)

Shitt happens:
"Die Familie plant eine Beerdigung, aber sie hat keine Leiche zum Begraben."   (S. 43)

Dein Freund und Helfer:
"Die Polizisten stellten drei Haare sicher und brachten diese sofort zur Autopsie."   (S. 55)

Ordokrafih:
"Sie arbeitete als Brotsituierte."   (S. 61)

Alles logisch, oder was?:
"Sie gingen zusammen in den Schlafsack und küssten weiter. Mehr passierte nicht, weil sie ja aufeinander lagen."   (S 69)
Tierisches:
"In Todesangst fing die Mausfrau mit dem Käseunser an."  (S. 110)

Was es nicht alles gibt:
"Nachdem er den Berg bestiegen hatte, wurde der Berg schwanger."   (S. 125)

Unterwegs:
"Der Flug dauerte ungefähr vierzen Stunden. Weil Gusti Durchfall hatte, mussten sie alle zwanzig Minuten landen."   (S. 137)

Mörderisch und makaber:
"Prinz Charles lag am am Boden und seine Lebensgefährten, seine zwei Ohren, daneben."   (S. 145)

Schlusssätze:
"Die Schlacht bei Morgarten endete ohne Zwischenfälle."   (S. 159)
"PS: Ich bin dann noch schwanger."   (S. 163)

Mittwoch, 20. Januar 2016

Zitatesammlung

"Du kannst es dir nicht vorstellen. Ich bin mitten im Wald im Land der Bekloppten."
"Eine hübsche Definition für Frankreich."

S. 72


"Ja...die letzten Male, damit kenne ich mich aus. Aber du bist noch zu jung, um das Leben aus diesem Blickwinkel zu betrachten. Ich rate dir, Manon, dein Herz nur an die ersten Male zu hängen."

S. 184


"Das Einzige, was ein alter Mann tun kann, um einem jungen Menschen zu helfen, ist, ehrlich zu ihm zu sein und ihm das Wenige mitzugeben, was er weiss, auch wenn sein Stolz darunter leiden sollte. Vergiss nie: Ein Erwachsener ist nur ein älter gewordenes Kind."

S. 261


"Ohne Angst gibt es keine Weiterentwicklung. Sehen Sie sich diesen Trottel Addison an, der sich vor nichts fürchtet."

S. 298


Blakes Mund klappte weit auf. Hätter er eine Prothese getragen, dann wäre sie jetzt ganz sicher herausgefallen.

S. 382


"Monsieur Blake, ich habe für Sie eine gute und eine schlechte Nachricht."
"Ich dachte, Sie mögen dieses Spiel nicht."
"Jetzt schon."

S. 392